Kolumne Gemeindepräsident: Kritik
Wer sich für ein politisches Amt zur Verfügung stellt, muss sich auf Kritik einstellen. Kritik ist nämlich ein essenzieller Bestandteil des demokratischen Prozesses und dient u.a. dazu, Verbesserungen anzustossen. Sie ist dafür ein wertvolles Instrument.
Was aber ist Kritik? Kritik ist die «Kunst» der Beurteilung. In der Politik geht es grundsätzlich um die Beurteilung von Sachgeschäften, also um die Prüfung von Argumenten auf ihre Stichhaltigkeit mit Hilfe der Vernunft. Die «Kunst» dabei ist, sich bei der Beurteilung konsequent an den Fakten zu orientieren und sich nicht von persönlichen Überzeugungen oder Vorurteilen beeinflussen zu lassen.
Soweit die Theorie. Wie verhält es sich nun in der Praxis? Der Gemeinderat muss derzeit viel Kritik einstecken, weil er seine Strategie und das Legislaturprogramm dazu konsequent umsetzt und demnächst an der Gemeindeversammlung über den Projektierungskredit für ein Grossprojekt abstimmen lässt. Es wird zum Beispiel kritisiert, der Gemeinderat sei intransparent oder das Grossprojekt sei viel zu teuer. Leider werden auch immer wieder Verwaltungsangestellte oder Gemeinderäte jenseits der Sachebene persönlich kritisiert oder gegeneinander ausgespielt, was ich als inakzeptabel erachte.
Konstruktive, begründete Kritik nimmt der Gemeinderat auf. Er nutzt sie für Verbesserungen, falls er die Kritik nicht widerlegen kann. Im anstehenden Grossprojekt wird berechtigte Kritik in der nächsten Projektphase aufgegriffen, um das Projekt für die Realisierung weiter zu verbessern.
Aus diesem Grund ist die aktuelle Debatte und eine kritische, aber konstruktive Auseinandersetzung mit den Argumenten rund um das Grossprojekt «Rietacker», über das wir an der kommenden Gemeindeversammlung vom 16. September abstimmen werden, unerlässlich. Ich freue mich, Sie an diesem Abend um 20.00 Uhr in der Sporthalle Rietacker zur Gemeindeversammlung begrüssen zu dürfen und eine lebehafte Diskussion zu moderieren.
Ihr Gemeindepräsident
Manfred Leu